DO Klein Krankow und Wismar Komturhof

Im September 2016 wurde es Zeit uns auf Spurensuche in unserer Heimat zu begeben. Den Worten sollten Taten folgen.

Wir begaben uns auf die Suche nach Besitzungen des Deutschen Ordens aus dem 12 Jahrhundert.

Zuerst ging es auf nach Klein Krankow - ein kleines Dorf in der Nähe von Wismar und dann weiter in die Hansestadt Wismar.

Krankow-Wismar

2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_001Klein Krankow

Ja, ein kleines Dorf in der Nähe von Wismar. Was würde uns erwarten? Nichts erfreuliches. Der Komturhof ist nicht mehr zu erkennen. Ist das jetzige Gutshaus auf seinen Fundamenten errichtet worden?  Leider ist das Gutshaus eingezäunt und in Privatbesitz. In Gesprächen mit Einwohnern, welche in ihrer Kindheit im Gutshaus einige Zeit bei Spiel und später romantischen Abenden verbrachten,  gab auch keine neuen Erkenntnisse. Das Thema 'Deutscher Orden' in Klein Krankow ist bekannt, Hinweise, auch wenn es nur auf die Grundmauern gewesen wäre, sind nicht bekannt und werden auch bezweifelt. Schade, zumindest standen wir auf historischem Boden, auf Besitzungen des Deutschen Ordens aus dem 12 Jahrhundert.

Ist ja auch schon was.
 

2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_002Nächster Hinweis : Komtureihof in Wismar

Weiter in die wunderschöne Hansestadt Wismar. Der letzte Besuch lag schon lange zurück. Was ist Wismar doch für eine Perle geworden.
Der Komturhof sollte sich in der Papenstrasse 2 befinden. Zur großen Freude, da ist er in seiner Schönheit zu betrachten. Anzumerken sei, die Schönheit liegt natürlich immer im Auge des Betrachters.
Die Fassade  enthält viele gotische Elemente, der Fries besteht aus glasierten Backsteinen mit Kreuzverzierungen. Eine alte ( durch bauliche Sünden der verschiedenen Zeitetappen) etwas in Mitleidenschaft gezogene Backsteinfassade aus dem 13 Jahrhundert. 2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_013
  
Hier lebten die Brüder. Wenn der Betrachter etwas verweilt, lassen sich durchaus viele Elemente entdecken, eine Funktionsweise des Gebäudes lässt sich erahnen.

Im Hof des Gebäudes ist leider nichts historisches mehr zu entdecken. Es ist mit modernen Elementen zugebaut. So können wir dort leider nicht einziehen.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Für alle historisch interessierten Menschen, insbesondere Darsteller in Zeichen des Kreuzes aus Norddeutschland, eigentlich ein Pflichttermin. Da es von Mecklenburg bis Pommern die einzige Niederlassung des Deutschen Ordens war.
Gleichwohl lohnt sich natürlich ein Besuch der  Hansestadt Wismar umso mehr.

 


2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_069Klein Krankow (Mecklenburg)
Geschichtlicher Abriss

Das Gründungsjahr der Deutschordenskomturei in Krankow ist unbekannt. Wie die norddeutschen Komtureien Bremen und Lübeck gehörte das südwestlich von Wismar gelegene Krankow zur Ballei Livland und unterstand dem livländischen Meister, dem Bericht zu erstatten und von dem Weisungen einzuholen waren. Urkundlich wurde Krankow erstmals 1268 genannt.
Die größte Besitzung, welche der Deutsche Orden in Mecklenburg hatte, war Krankow. Damals hatte die Komturei einen Komtur, einen Altkomtur und vier Priesterbrüder. Zum Besitz gehörten sieben Dörfer und sechs weitere Hufen. Der Sitz des Komturs war in Klein Krankow.
Da 1268 die Verhältnisse der Komturei schon urkundlich belegt und geordnet waren, könnte Krankow bald nach 1240 erworben und als Komturei gegründet worden sein.

Als erster Komtur wurde Heinrich von Holstein genannt, der 1268 resigniert hatte. Nach dem Ratzeburger Zehntregister wurde um 1230 ein Heinrich von Holstein in der Pfarre zu Kalkhorst mit mehreren Besitzungen erwähnt. Denn am 27. Oktober 1268 gab der Komtur des Ordenshauses zu Krankow, Johannes von Ratzeburg auf Rat des vormaligen Komturs Heinrich von Holstein und den anderen Brüder in Krankow den Bauern zu Quaale die Hälfte des Holzes und das Gras in den Fischteichen zu Petersdorf, dass nach Ablassen des Wassers in Ackerland verwandelt werden sollte. Um die Fischteiche kam es in späteren Zeiten noch öfters zu Streitigkeiten. Ein Ernst von Ratzeburg war nach 1273 Landmeister des Deutschen Ordens in Livland. Nach 1346 war der Komtur Adam von Wismar mehrfach Bevollmächtigter des Deutschen Ordens bei der Auszahlung von Kaufgeldern in Lübeck.

2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_019Ordenshof - Wismar

Auch zur Stadt Wismar bestanden nahe Beziehungen. 1270 hatte der mecklenburgische Fürst Heinrich I. der Pilger, die dortige Kirche St. Jürgen dem Patronat des Deutschen Ordens in Riga unterstellt.

Noch kurz vor seinem Tode am 21. Januar 1329 räumte Fürst Heinrich II. der Löwe, den Rittern des Deutschen Ordens einen Teil seines Hofes in Wismar zur Gründung einer Niederlassung ein. Auf Drängen des Rates der Stadt musste diese Grundstücksübertragung zurückgenommen werden. Erst am 30. Mai 1330 gestattete der Rat der Stadt Wismar dem Deutschen Orden und besonders dem Komtur Wynand von Krankow die Erwerbung eines Hofes in der Stadt Wismar zu lübischen Recht, gleich den anderen Höfen der Klöster Doberan, Cismar und Sonnenkamp bei Neukloster. Es war dem Deutschen Orden gestattet, eine Kapelle im Haus zu errichten, ein Friedhof blieb untersagt. Neben den obligatorischen Bedingungen musste sich der Orden erklären, für den Rat zu reiten und die Stadt bei Belagerungen verteidigen zu helfen. Es sollten auf dem Hof nie mehr als ein Komtur und vier Ordensbrüder wohnen. Die Einhaltung des Vertrages musste vom Landmeister Eberhard von Monheim in Livland, zu dessen Ballei die Komturei gehörte, bestätigt werden. Der Ordenshof befand sich südlich der Marienkirche am Garten des 2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_058Fürstenhofes, der ehemaligen herzoglichen Residenz gegenüber.

Seit der Einrichtung des Hofes an der Papenstraße 2 in Wismar wurde der Komtur von Krankow auch von Wismar genannt. Vermutlich hatte der Komtur seinen Hauptsitz nach Wismar verlegt. Doch der Hof zu Wismar gehörte nach wie vor zur Komturei Krankow und beide unterstanden dem Landmeister Goswin von Hereke in Livland. Am 29. Januar 1356 verkauften der Komtur Hermann von Wechelt und der Pfarrer Jacob von Stove den Hof des Ordens für 420 Mark lübisch an die Stadt Wismar. Die Einwilligung von Goswin von Herike als Landmeister des Deutschen Ordens erfolgte am 22. Mai 1356 in Wenden.

Erhalten geblieben ist davon ein zweigeschossiges Traufenhaus in der Papenstraße, dass in Resten mittelalterliche Befunde birgt. Bei restauratorischen Untersuchungen 1992 kamen bei Freilegungen in nachträglich vermauerten Nischen zwei grün-schwarz glasierte Reliefziegel mit stehenden plastischen Figuren, einem Bischof und Maria mit dem Kind, zum Vorschein.

Verkauf der Komturei

Die Verhältnisse hatten sich im Laufe der Zeit geändert, der Deutsche Orden war in den Baltischen Ostseeländern zu gesicherten Landbesitz gekommen und verkaufte daher ab 1355 seine Güter und Besitzungen in Mecklenburg. Am 21. Oktober 1355 bestätigte Herzog Albrecht von Mecklenburg in Wismar dem Ritter Maquard von Stove das Eigentum der von dem Deutschen Orden gekauften Comthurei Krankow zu denselben Rechten, wie der Orden die Güter besessen hatte. Am 2. Februar 2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_0121356 versicherte der Herzog dem Ritter Marquard von Stove die Fortdauer derselben Rechte nach dem Kauf der Komturei Krankow zu. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Winrich von Kniprode bestätigte am 23. August 1356 in Marienburg den Verkauf der Komturei Krankow für 1000 Mark Silber an Marquard von Stove.
1356 hörten die Beziehungen des Deutschen Ordens zu Mecklenburg für längere Zeit auf.
Komture

Namen und Jahreszahl bezeichnen die nachweisbare Erwähnung als Komtur.

vor 1268 Heinrich von Holstein
1268 Johann von Ratzeburg
1268 Priester Brüder Adolph, Johann, Albert, Hermann
1330 Wynand von Krankow
1346–1349 Adam von Wismar
1355–1356 Hermann von Wechelt
1355–1356 Jacob von Stove, Pfarrer zu St. Georg in Wismar, Halbbruder des Ordens

Quellen in Auszügen Wikipedia

  


2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_025Wismar
Geschichtlicher Abriss

Die Stadtgründung, geschätzt auf 1226, geht vermutlich auf den Fürsten Heinrich Borwin I. zurück. 1229 wurde die Stadt Wismar erstmals urkundlich erwähnt. Die hier angesiedelten Menschen stammten – ihren Familiennamen nach – wohl aus Holstein, Westfalen, Niedersachsen und der Mark. Kurz darauf wurde in Wismar das Lübische Stadtrecht eingeführt, 1266 bestätigt. Die einzelnen Siedlungen um St. Marien und St. Nikolai wuchsen bis 1238 zusammen. Durch den Zuzug von Siedlern kam ab 1250 die Neustadt um St. Georgen hinzu. Wismar war Sitz der Bettelorden Franziskaner (1251/1252) und Dominikaner (1292/1293). 1276 war die erste Siedlungsphase beendet. Wismar errichtete eine alle Viertel umschließende Stadtmauer, deren Lage auch heute die Begrenzung der Altstadt darstellt.

Wismar zur Zeit der Hanse

2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_043Am 6. September 1259 trafen sich in Wismar die Gesandten aus Lübeck und Rostock, um einen Schutzvertrag gegen die zunehmende Seeräuberei zu schließen; für Wismar der Beginn der Hansezeit.[10] 1280 bildete Wismar an der Hansischen Ostseestraße zusammen mit Stralsund, Rostock, Lübeck und Hamburg den Wendischen Städtebund. Die Stadt wurde im Mittelalter ein wichtiges Mitglied der Hanse. Von 1238 bis 1250 entstand die Wismarer Neustadt und Wismar erreichte seine bis ins 18. Jahrhundert gültige Ausdehnung.
Fürst Johann I. von Mecklenburg verlegte 1257 seine Residenz von der Burg Mecklenburg auf den Weberkamp vor der Stadt und Wismar blieb bis 1358 ihre Residenzstadt. 1259 schlossen sich die Städte Rostock, Lübeck und Wismar zusammen, um gemeinsam gegen die Seeräuber zu kämpfen. Der 1283 folgenden Rostocker Landfrieden stabilisierte die Zusammenarbeit der Hansestädte. 1267 war der erste große Stadtbrand und der Wiederaufbau erfolgte mit vielen Backsteinhäusern. Nach einem Aufstand von 1310 gegen Henrich II. von Mecklenburg musste sich Wismar 1311 dem Herzog unterwerfen.

1350 starben etwa 2000 Einwohner am Schwarzen Tod. In den kriegerischen Auseinandersetzungen der Hanse mit Dänemark stand Wismar mit den Städten des Wendischen Viertels. Nach dem Frieden von Stralsund besuchte Kaiser Karl IV. 1375 die Stadt.

2016-08-25 Klein_Krankow-Wismar_061Wismar 1640 Anfang des 15. Jahrhunderts begehrten die Handwerksämter unter ihrem Anführer Claus Jesup auf und setzten einen Neuen Rat ein, der sich gegen das Patriziat und die Fernhändler jedoch dauerhaft nicht halten konnte. Die Unruhen eskalierten 1427 nach der Niederlage der hansischen Flotte erneut, und in Wismar wurden der Flottenführer wie auch der Bürgermeister Johann Bantzkow auf dem Richtblock des Marktplatzes hingerichtet. Die Reformation ging in Wismar von den Franziskanern aus. Der Mönch des Grauen Klosters Heinrich Never übernahm frühzeitig die neue lutherische Lehre. Das Graue Kloster wurde um 1540 zur Schule und dann zur Lateinschule.
Der Kanalbau der Viechelner Fahrt, heute Wallensteingraben genannt, konnte 1594 als Wasserstraße zum Schweriner See und zur Elbe in Betrieb genommen werden und er verfiel kurz darauf.

Quelle in Auszügen Wikipedia

 

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Burganlage:  Nicht bewertet      

Fazit: Nicht bewertet

Logistik:  Nicht bewertet      
Eignung für Veranstaltungen:  Nicht bewertet      
         
         
         

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