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Im August des Jahres 2019 führte uns unsere Reise durch Ostpreussen , in die Oblast Kaliningrad –Königsberg.
Gleich nach Grenzübertritt wurde mit großer Spannung die Ordensburg Balga und danach die Ordensburg Brandenburg angefahren. (Zu letzterer Burg später mehr)
Die Weg dorthin war sehr beschwerlich, zumindest für das Fahrwerk unseres fahrbaren Untersatzes.
Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie die Russen mit handelsüblichen PKW diese Piste bezwingen. Das ging dann km-weit in Richtung Küste, umgeben von Wald und einigen kleinen Gehöften. Die Zeit schien stillzustehen. Dann wart es bei schönstem Sonnenschein geschafft, der kleine Stellplatz hieß uns willkommen. Was würde uns nach dem erklimmen des Hügels erwarten?
Im Zwielicht offenbarte sich zwischen den Bäumen roter Backstein. Ein wunderbarer Wald, sich selbst überlassene Natur, wirklich ein Traum für das Auge. Mittelweile wurde auch in Russland entdeckt, dass es sich hier um europäisches Kulturgut handelt. Es wird ein wenig saniert und erhalten. Zumindest war der Hauptzugang zum Beamtenhaus abgesperrt und von einem Herrn in einem fragwürdigen Haus , bewacht. Es war aber auch so fast alles zu sehen, zumindest was von dieser einst prächtigen Burg noch übrig ist. Ich habe bereits viele Burgen des Deutschen Ordens besucht, viele haben mich beeindruckt , aber Balga ist von der Lage ( nicht von vorhandenen Bestand) wohl für mich die schönste Burg. Es muß in der Blütezeit der Burg ein atemberaubender Blick aus der Kammer des Komturs gewesen sein, die Klippen hinab , der Blick auf die Ostsee . Balga liegt so traumhaft in die Natur eingebettet mit dem Steilhang zum schönen Sandstand. Dort befinden sich noch Teile der abgegangenen Burg. Bilder befinden sich in der Galerie. Es ist wirklich traumhaft und es verirren sich wenige Menschen dorthin, dafür ist ein gewisser Aufwand zu treiben.
Für mich ein wahrhaft inspirierender Ort, welche Geschichte hat sich hier abgespielt. Balga, die Perle an der Ostsee, eine der stärksten Komturburgen des Ordens, die Kaderschmiede des Ordens, die Komture von Balga übernahmen später alle Führungspositionen. Auch Ulrich von Jungingen war Komtur in Balga. Ich würde gerne ein Zeitreise unternehmen ……. nach Balga.
Balga ( Vesseloje) RUS
Balga , unmittelbar an der Steilküste des Frischen Haffs gelegen, war eine der stärksten Burgen des gesamten Ordenslandes. Sie gehörte zu den ersten in Stein errichteten Anlagen ( um 1250-1300) überhaupt und besaß noch einen unregelmäßigen Grundriss, der gewisse Ähnlichkeiten mit der Deutschordensburg in Thorn aufweist. Das Haupthaus existiert schon seit dem frühen 18.Jahrhundert nicht mehr , doch wissen wir aufgrund von archäologischen Grabungen , dass es architektonisch sehr reich ausgestattet war. Erhalten haben sich noch die Reste des großen , um 1300 entstandenen ´Beamtenhauses´in der Vorburg , das als romantisch wirkende Ruine inmitten eines dichten Waldes seinem Schicksal trozt.
1239 eroberte der Deutsche Orden eine Prußenburg bei Balga und verteidigte sich dort erfolgreich gegen die Angriffe der Warmier. Zum Bau dieser ersten Holzburg benutze man zwei Schiffe, die Markgraf Heinrich von Meißen zur Verfügung gestellt hatte. Während des ersten Prußenaufstandes ( 1242-49) wurde Balga schwer belagert, konnte sich aber ( als einzige Burg neben Elbing und Thorn) halten.
Herzog Otto von Braunschweig hielt sich ein Jahr in Balga auf und brachte den Prußen durch zahlreiche Ausfälle beträchtlichen Schaden bei. Nach dem Bericht des Ordenschronisten Peter von Dusburg, besuchte ein Abgesandter der Samländer bald danach die Burg. Die Ordensbrüder zeigten ihm Remter,Dormitorium und Kirche. Das gläubige und spartanische Leben der christlichen Ritter soll den Heiden tief beeindruckt haben. Am Beginn des 13-jährigen Kriegs wurde Balga erstmals erobert und von bündischen Truppen beschädigt. Die Burg blieb auch nach dem Ende der Ordenszeit noch in Benutzung .Das Haupthaus wurde zwischen 1701 und 1720 abgebrochen , um Baumaterial für die feste in Pillau zu gewinnen, während das Beamtenhaus in der Vorburg bis 1945 Bestand hatte. Nach Kriegsbeschädigungen blieb auch dieses als Ruine zurück, der ( ebendso wie der vor der Burg liegenden Kirche) sowjetisches Militär später noch weitere Schäden zufügte.
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Michael P. von Pomerania