Ordensland Preussen Teil 4 Kirchen Dietrichswalde /Gietrzwald

                                                                                              Gietrzwald - Dietrichswalde 

Auf unsere Reise besuchten wir natürlich auch den Wallfahrtsort Dietrichswalde. Neben Der `Heiligen Linde` werden in Teil 4 der Reise noch zwei sehr bekannte klerikale Orte beschrieben. Auf Dietrichswalde sind wir im Reiseführer aufmerksam geworden, da sich hier auch ein touristisch sehr erschlossenes Restaurant mit masurischen Spezialitäten befindet. Weiterhin finden hier auch Veranstaltungen mit masurischer Musik und Trachten statt. Da wir in der IMG 0457Aussenanlage keinen Platz bekamen nahmen wir im Innenraum Platz und ließen es uns schmecken. Essen wie immer sehr gut und Bedienung freundlich. In den einschlägigen Informationsportalen gibt es auch einige negative Bewertungen. Diese Erfahrungen haben wir nicht gemacht, vielleicht lag es auch an meiner in polnischer Sprache rudimentär hervorgebrachter Bestellung:)

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Anlage um den Wallfahrtsort ist sehr schön und gepflegt angelegt, wer möchte kann auch sein Wissen um die Abendländische Kultur etwas erweitern und sich visuell mit den Station Jesus auf seinem Kreuzweg beschäftigen. Wer nicht kann einfach die Natur genießen.Dietrichswalde 140 Jahrestag der Marienerscheinungen

Dorf im Kreis Allenstein, Ostpreußen, seit 1945: Gietrzwałd, Ortschaft in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen

Dietrichswalde ist ein recht junger Wallfahrtsort. Den Ort selbst gibt es schon seit dem 19. Mai 1352. Der Gründer hieß Dietrich, daher der Name. Eine Kirche wurde um 1400 gebaut, die um 1500 von Weihbischof Johannes Wilde der „Mariä Geburt“ geweiht wurde. Seit jedoch zwei jungen Mädchen vom 27. Juni bis zum 16. September 1877 die Jungfrau Maria in einem Ahornbaum außerhalb des Dorfes erschien und mit ihnen sprach, gab es eine außerordentliche Entwicklung. Jetzt kamen viele Pilger, um an der Stätte solchen Wunders zu beten, auch heute noch. Im Jahr 2017 waren das z. B. 600.000 Pilger. Man nannte Dietrichswalde deshalb auch das „kleine Lourdes“. Der 150. Jahrestag der Marien-Erscheinung im Jahr 2027 wird jedenfalls groß gefeiert werden.

IMG 6027Im Jahr 2005 wurde in Dietrichswalde ein Seligsprechungs-Tribunal eingesetzt, das den Seligsprechungsprozess für die am 21. 1. 1865 in Woritten geborene Missionarin und Ordensfrau der „Barmherzigen Schwestern“ Barbara Samulowski (1865 – 1950) einzuleiten. Hintergrund für den Wunsch nach Seligsprechung sind ihre Marienerscheinungen von 1. Juli bis zum 11. September 1877 in dem genannten Ahornbaum und in ihrem elterlichen Wohnhaus in Woritten im Zusammenhang mit der Erteilung der ersten heiligen Kommunion. Auch führt man das Wunder der Genesung einer jungen Ordensfrau aus der Dominikanischen Republik auf die eindringliche Fürbitte der Ordensschwester Samulowski zurück.

Der Ahornbaum der Erscheinung steht nicht mehr, dafür an seiner Stelle eine neogotische Kapelle – hinter der Kirche nahe einer Heilquelle. Diese Quelle steht im Ruf, Menschen zu heilen, die ihr Wasser trinken.  Der Paderborner Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig errichtete 1878 - 1884 die einschiffigeWallfahrtskirche in einer Stilmischung aus Neoromanik und Neogotik. Dabei bezog er den Unterbau des alten Kirchturms, die Nischen am Eingang und Teile der Umfassungsmauern von der vorhergehenden Kirche in den Neubau ein. Papst Johannes Paul II. verlieh der Kirche den Titel „Basilica minor“. Im Innern ist die Kirche reich ausgemalt, besonders an der Holzdecke, und zwar 1898 von Justus Bornowski aus Elbing. Buntbemalte Sterngewölbe gibt es auch im Chor.IMG 6028

Die Ausstattung stammt aus dem letzten Viertel des 19. Jhs., vorwiegend aus der lokalen Werkstatt von August und Josef Lorkowski. Das zentrale Muttergottesbild im Altar ist ein Werk aus der Mitte des 16. Jhs., von Bischof Martin Kromer 1580 geweiht. Ihre silbernen Kleider fertigte der Goldschmied Johann Christoph Geese, nach anderer Quelle Michael Bartolomowicz aus Allenstein zwischen 1721 und 1734.

Ein weiteres wertvolles Kunstwerk ist eine Pietà aus der Zeit um 1425. Lebensgroße Apostelbilder von 1699, Granitweihwasserbecken, 15. Jh.

Die Geschichte um die Missionarin Barbara Samulowski ist verbunden mit der um Justyna Szafrynski. Frau Lena Koch aus Kanada schrieb uns dazu, dass zwei Tage früher als für Schwester Samulowski dokumentiert die Cousine Justyna Szafrynski ihres 1877 in Dietrichswalde geborenen Großvaters Johannes Schafrinski die Erscheinung der Mutter Gottes bereits gesehen habe, was auch allgemein bekannt ist. Justyna und Barbara traten 1883 zusammen in die Kongregation der Barmherzigen Schwestern in Kulm ein und gelangten auf diesem Weg nach Paris in das Haus der Barmherzigkeit. Während Barbara später nach Guatemala auswanderte, um in den nächsten 54 Jahren als Missionarin tätig zu sein, trat Justyna 1897 aus der Kongregation aus und heiratete vermutlich, denn für den 17. Dezember 1899 ist das Aufgebot für die Heirat mit Raymond Bigot aus IMG 6094Malakoff bei Paris dokumentiert. Das Datum ihres Ablebens ist nicht bekannt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle www.Ostpreussen.net

Anschrift der heutigen Pfarrei (ehemals Dietrichswalde) Gietrzwałd: Parafia Narodzenia Najświętszej Maryi Panny ul. Kościelna 411-036 Gietrzwałd

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Michael P. von Pomerania Pomerania Adler

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