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Burgen im Ordensland Preussen Teil 1 Bistum Ermland
Heilsberg –Lidzbark Warminski- Residenz des ermländischen Bischofs
Auf einer Achse mit Rössel- Mehlsack-Fromburg liegt Heilsberg. Diese Burg konnten wir leider nicht persönlich genau besichtigen. Die Aufnahmen wurden in einer Vorbeifahrt aus dem Auto gemacht. Unsere Tagesreise nach Frauenburg war zeitlich schon zu fortgeschritten, als das sich ein Besuch im inneren der Burg gelohnt hätte.
Ermländische Residensburg Heilsberg
Heilsberg, zwischen 1350 und 1772 die Residenz des ermländischen Bischofs , war die größte und, bedeutendste und architektonisch anspruchvollste Burg im Hochstift Ermland. Sie ist heute das am besten erhaltene Beispiel einer mittelalterlichen Burg im gesamten Gebiet des historischen Preussenlandes. Das Haupthaus hat seine mittelalterliche Form fast vollständig bewahren können. Insbesondere die Innenräume vermitteln mit ihren Gewölben und Wandmalereien noch einen sehr authentischen Eindruck aus der Zeit des späten 14. sowie 15. Jahrhunderts.
Eine erste hölzerne Wehranlage wurde schon 1241 vom deutschen Orden errichtet und ging bald darauf in das Eigentum des ermländischen Bischofs über.Während des zweiten großen Prußenaufstandes musste die Burg 1261 von der Besatzung aufgegeben werden. Nach der Wiedererrichtung war Heilsberg schon zweitweise ein bevorzugter Aufenthaltsort des Bischofs.
Bis zu diesem Zeitpunkt bestand dort nur eine hölzerne Burg. Bischof Johann von Meißen (1350-55) ließ den heute noch bestehenden Backsteinbau beginnen, der unter Bischof Heinrich III. Sorbom (1373-1401) um 1385/90 vollendet wurde.
Im Grundtypus folgt Heilsberg den klassischen Konventsburgen des Deutschen Ordens im Kastelltypus über annähernd quadratischen Grundriss (47,6x49,2m) mit vier Flügelbauten, einem Innenhof mit doppelgeschossigem Kreuzgang sowie einem Bergfried. Die Nutzung der Geschosse folgte der landesüblichen Gewohnheit: Im Erdgeschoß befanden sich überwiegend Wirtschaftsräume, das erste Obergeschoß barg die herrschaftlichen Wohn-, Versammlungs- und Repräsentationsräume und darüber folgte ein Geschoß mit Wehr- und Speicherfunktion. Den größten Eindruck hinterlassen beim Besucher die großen Säle des Hauptgeschosses mit den originalen Sterngewölben und Wandmalereien des 14.-16 Jahrhunderts.
Die ermländischen Bischöfe residierten in Heilsberg bis zur Auflösung des Hochstifts infolge der ersten polnischen Teilung 1772.
Während der Barockzeit kam es zu umfangreichen Neubauten im Bereich der Vorburg und vor der Südfassade der Hauptburg entstand ein schmaler barocker Flügel, von dem heute nur noch die Fundamente übrig geblieben sind.
Der letzte polnische Bischof I. Krasicki nutze die Burg bis 1795 als Wohnsitz, danach war das Gebäude teilweise ohne Nutzung- es drohte sogar der Abbruch.Die Hauptburg wird heute als Filiale des Museums Ermland und Masurens in allen Geschossen frei zugänglich.
In der Vorburg befindet sich seit 2012 das luxuriöse Hotel Krasicki.
(Quelle :Handbuch zu den Deutschordens-und Bischofsburgen in Ost-und Westpreussen
Christopher Herrmann , Michael Imhof Verlag 2015 ( gekürzt)
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