Besuch des Kloster Angermünde

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Im Mai des Jahres 2017 machte sich eine Abordnung der Kommende Sancta-Maria auf in die Mark Brandenburg, in das kleine beschauliche Städtchen Angermünde um das dortige Kloster zu besuchen und Freunde bei der Durchführung eines Kinderprojektes zu unterstützen.

Angekommen und andächtig über das ehrwürdige Gebäude staunend, bauten wir unser kleines Lager auf und lauschten einem sehr professionell gehaltenen Vortag durch Axel über die Anfänge des Mittelalters.

Es ist eine gepflegte Anlage, welche mit viel Liebe in diesem Zustand gehalten wird. Nach vielen Gesprächen mit Besuchern, und Wissensvermittlung an die Kinder erhielten wir eine kleine Privatführung durch die Klosteranlage. Eine sehr interessante und mit viel Herzblut durchgeführte Begehung durch den dortigen Klosterverein freute uns besonders. 

 

2017-05-13 Kloster-Angermuende_013Es ist einiges aus der Gründungszeit zu entdecken, es ist aber auch Frevel im Laufe der Zeit an dieser Anlage betrieben worden. Insbesondere der altvordere Soldatenkönig und Vater des Alten Fritz, ( na welchen Namen trägt dieser König?)meinte es arg militärisch beim Umbau des Klosters zu Lagerzwecken. Dem fielen auch die bunten Fenster und die Verzierungen im oberen Teil des Klosters zum Opfer. Es wäre sicher ein schönes Erlebnis dies heute noch bewundern zu dürfen. Auch wäre dies sehr wohl möglich gewesen, so Angermünde doch von den Kriegswirren verschont geblieben war.

Nun gut, man kann nicht alles haben.

Zu erwähnen sind die Totenmasken, die schönen Deckenmalereien in der Sakristei, der Lettner und natürlich die gotischen Bauelemente.

Der Dachstuhl der Kirche - mit Hauptschiff und Chor – ist noch im Original erhalten. Die Hölzer des nie zerstörten Dachstuhls werden auf das Jahr 1440 datiert, wodurch auf eine Erbauungszeit (der Kirche und der Klosteranlage) etwa zu Beginn des 15. Jahrhunderts geschlossen werden kann.
Für historische Belebungen des Hoch-und Spätmittelalters bestens geeignet.

2017-05-13 Kloster-Angermuende_006Wir haben unsere Ordensdarstellung in Angermünde gut vertreten und natürlich auch auf unsere Veranstaltung im Juli 2017 in Löcknitz aufmerksam gemacht. Unsere Flyer fanden mächtig Absatz. Ein schöner Samstag bei Freunden mit guten Gesprächen und einer Vermittlung von Wissen und das Hoch-und Spätmittelalter. Zum krönenden Abschluss wurde der Kriegsbogen nochmals aufgezogen und Pfeile mit Kriegsspitzen ( Blatt& Botkin) der Kiste entnommen. Waren doch einige Dinge von den Vorgesprächen in der Praxis zu beweisen. Beide Pfeile fanden ihre Ziele, durchschlugen diese und waren danach nicht mehr brauchbar. ( Verschleißmaterial)

Es ist schon gewaltig welche kinetische Energie in diesem Stück Holz so stecken.
 
 

2017-05-13 Kloster-Angermuende_015Kurz zurück zum Kloster

Die Franziskaner Klosterkirche ist der einzig erhaltene Teil der ehemaligen Klosteranlage der Franziskaner. Wann genau sich die Bettelmönche in Angermünde niederließen, kann nur angenommen werden. Offiziell erwähnt wird die Klosterkirche erstmals 1292. Dabei handelte es sich um eine einfache Feldsteinsaalkirche mit 40 Meter Länge, 11 Meter breite und 9 Meter Höhe. In den Folgejahren wurde die Kirche in Backstein erweitert und besteht in ihrer heutigen Form mit 56 Meter Länge und fast 30 Meter Höhe seit dem 15. Jahrhundert. Die Klosteranlage bestand zudem aus weiteren Gebäuden, Gärten und einer Brauerei, in der das sogenannte „Ketterbier“ gebraut wurde, dass den Mönchen wichtige Einnahmen sicherte.
Im 14. Jahrhundert geriet Angermünde als Ketzer-Stadt in Verruf. In einem der umfangreichsten Inquisitionsprozesse in Deutschland wurde 1336 fast jeder 3. Einwohner der Stadt und der angrenzenden Dörfer als "Ketzer" verdächtigt und vorgeladen. 14 Männer und Frauen erlitten auf dem Marktplatz öffentlich den Feuertod.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ging die Klosteranlage in den Besitz der Stadt Angermünde über. Die Klosterkirche wurde für protestantische Gottesdienste, die Nebengebäude als Wohnung genutzt. In den folgenden Jahrhunderten verfiel das Kloster zunehmend, so dass die Klostergebäude bis auf die Klosterkirche im 18. Jahrhundert abgerissen wurde.

   
Pomerania Adler Michel Petrus von Pomerania
   
 

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