Kaiserwerth
Im Oktober des Jahres 2016 besuchte ich in NRW mehrere schöne Orte. Ja die gibt es dort wirklich.
Nach einer Fahrt auf dem Rhein sollte es zu einem weiteren Ziel gehen. So gemütlich auf einem Weg am Ufer des Rheins spaziert ….. was erblickte mein Auge, eine Burgruine. Obwohl der Name durchaus bekannt hatte ich das nicht auf meinem Zettel. Klar Kaiserpfalz Kaiserwerth. Da steht natürlich die Burg Kaiserwerth mit einer großen Geschichte. Leider erlaubte die Zeit nur im kurzen verweilen einige Bilder zu schießen.
Kaiserwerth

Kaiserwerth 003 
Geschichte
Die Ruine der Kaiserpfalz Kaiserswerth befindet sich im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth. Die Pfalz geht auf eine Klostergründung des Mönchs Suitbert(us) um 700 zurück. Zu jener Zeit schenkten der fränkische Hausmeier Pippin der Mittlere und seine Frau Plektrudis dem angelsächsischen Mönch eine durch Umrundung des alten Rheinarmes künstlich angelegte Rheininsel, auf der sich bereits ein fränkischer Fronhof – geschützt durch Erdwall, Graben und Palisaden – befand. Dieser entwickelte sich in der nachfolgenden Zeit zu einer wehrhaften Zollfeste. Am 23. Dezember 1982 wurde die Anlage in die Denkmalliste der Stadt in der Kategorie Burgen, Herrenhäuser, Befestigungen, Schlösser eingetragen.Der Name Kaiserswerth leitet sich aus dem mittelhochdeutschen Wort werth für Insel her. Er bedeutet somit Kaiserinsel bzw. Insel des Kaisers.
Kaiserwerth 004 
Der Standort des Hofes und des Klosters war gut gewählt: Zum einen ist der Rhein dort gut überblickbar, zum anderen trafen dort zwei wichtige Handelsstraßen, der Hellweg ins Innere Germaniens und die alte römische Handelsroute zwischen Xanten und Neuss, zusammen.
1016 wurde eine dortige Burg erstmals urkundlich erwähnt. In jenem Jahr söhnte sich Kaiser Heinrich II. mit dem Pfalzgrafen Ezzo aus und schenkte ihm Kaiserswerth samt Burg. Ezzos Sohn Otto starb im Jahr 1047 ohne Erben, und so fielen die Gebiete wieder an das Reich.
Heinrich III. ließ bereits kurz danach den vorhandenen Burgbau zu einer Pfalz erweitern. 1050 waren die Bauarbeiten immerhin soweit gediehen, dass er sich mit seinem Gefolge für einige Zeit dort aufhalten konnte. Bis zu seinem Tod 1056 besuchte Heinrich III. nachweislich noch viermal Kaiserswerth. Diese erste salische Anlage ist heutzutage jedoch vollkommen verschwunden.
Kaiserwerth 005Heinrich III. hinterließ nach seinem Tod 1056 seinen sechsjährigen Sohn Heinrich IV. Dessen Mutter Agnes von Poitou führte die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn fort, was bei zahlreichen Reichsfürsten auf Missfallen stieß. An der Spitze einer Gruppe von Verschwörern ließ deshalb der Kölner Erzbischof Anno II. beim Staatsstreich von Kaiserswerth im Jahr 1062 Heinrich IV. während einer Besichtigung von Kaiserswerth entführen, um ihn unter seinen Einfluss zu bringen. Folglich war Heinrichs Verhältnis zur Kirche zeit seines Lebens gestört. Und die Pfalz besuchte er nur noch ein weiteres Mal in seinem Leben: zur Fürstenversammlung 1101.
Nachfolgend verlor Kaiserswerth für fast 100 Jahre seine Bedeutung.
Kaiser Friedrich Barbarossa verlegte im Jahr 1174 den Rheinzoll von der niederländischen Stadt Tiel nach Kaiserswerth. Zu diesem Zweck ließ er Kaiserswerth zu einer mächtigen Festungsanlage ausbauen, deren Fertigstellung nicht wie oft behauptet 1184, sondern wahrscheinlich erst 1193 unter seinem Sohn Heinrich VI. erfolgte.Die heute sichtbaren Überreste der Kaiserpfalz stammen aus jener Zeit.
Kaiserwerth 010Die Anlage war jedoch nicht als ständiger Wohnsitz konzipiert, und so ist auch nur ein einziger Aufenthalt Barbarossas am 22. April 1158 nachweisbar. Jedoch zeugen zahlreiche in Kaiserswerth ausgestellte Urkunden von Aufenthalten späterer Kaiser, so Heinrichs V., Konrads III., Heinrichs VI., Ottos IV. und Heinrichs VII.
Die Pfalz bestand nach dem Ausbau durch Kaiser Barbarossa aus einem dreigeschossigen Palas, in dessen Mitte sich ein mächtiger Bergfried befand. Der Haupteingang lag im nordöstlich davon gelegenen Klever Turm. Eine halbkreisförmige Umfassungsmauer mit vorgelagertem Graben und zwei Ecktürmen bot Schutz von der Landseite.
Nach dem Tod Heinrichs VI. kam die Kaiserpfalz in kölnisch-welfische Hände. Otto IV. hielt hier prominente Gefangene, so zum Beispiel 1214/15 im Rahmen des Deutschen Thronstreits den Bischof von Münster, Otto I. von Oldenburg, einen Parteigänger Friedrichs II. Ottos Freund Graf Adolf III. von Berg versuchte insgesamt fünfmal erfolglos, ihn durch Angriffe „vom Wasser her“ zu befreien. Bei seinem sechsten Versuch 1215 bediente er sich einer List. Er ließ den künstlichen Rheinarm, der Kaiserswerth zu einer Insel machte, südlich der Stadt umlenken. Das Flussbett wurde damit trockengelegt. Die Pfalz konnte nun von der Landseite aus angegriffen und der Münsteraner Bischof befreit werden.
Im Jahr 1247 belagerte der zum Gegenkönig Friedrichs II. gewählte Graf Wilhelm von Holland die Anlage ein Jahr lang. Ihre Verteidiger mussten sich schlussendlich ergeben, da ihnen wohl die Nahrungsvorräte ausgegangen waren.
Die Kaiserpfalz um 1630
Kaiserwerth 014Nach dem Verfall der kaiserlichen Macht war Kaiserswerth samt Pfalzanlage seit 1273 ununterbrochen Pfandobjekt. Bis 1424 waren Stadt und Pfalz in holländischem Besitz, dann gehörten beide zu Kurköln, dem Herzogtum Kleve oder Jülich-Berg. Diesen recht kurzen Besitzzeiten folgte anschließend eine 350-jährige Kontinuität mit der Zugehörigkeit zu Kurköln, das beide für 100.000 Gulden erworben hatte. Pfalz und Stadt Kaiserswerth waren somit eine wichtige kurkölnische Exklave im rechtsrheinischen Herzogtum Jülich-Berg. Unter Salentin von Isenburg erfolgten zwischen 1567 und 1577 Aus- und Umbauten der Anlage, jedoch wurden 1655 einige Gebäude der Pfalz, darunter auch die Pfalzkapelle, durch eine Pulverexplosion zerstört.
Während des Kölner Bistumsstreits bemühten sich 1688 sowohl Joseph Clemens von Bayern wie auch Wilhelm Egon von Fürstenberg-Heiligenberg um die Nachfolge des verstorbenen Kölner Erzbischofs Maximilian Heinrich von Bayern. Ersterer wurde vom Deutschen Kaiser und Wilhelm Egon von König Ludwigs XIV. für die Nachfolge unterstützt. Da Wilhelm Egon bereits in den letzten Jahren vor dem Tode des Kölner Erzbischof an dessen Bonner Amtssitz als Erster Minister und Koadjutor über großen Einfluss verfügte, ermöglichte er französischen Truppen die Besetzung der Kurkölner Gebiete am linken Niederrhein einschließlich der rechtsrheinischen Enklave Kaiserswerth. Als Folge daraus belagerte ab April 1689 ein Heer von brandenburgischen, niederländischen und Münsteraner Truppen Kaiserswerth und bombardierte die Kaiserpfalz. Am 25. Juni musste deren französischer Kommandant Marconier kapitulieren, weil ein Feuer die Nahrungsvorräte der Stadt zunichtegemacht hatte.
Durch den Beschuss war die Pfalz stark beschädigt worden und wurde in der Folgezeit wieder instand gesetzt. Nachfolger als Kölner Erzbischof wurde Joseph Clemens von Bayern und Kaiserswerth mit der Pfalz gehörte bereits ab 1692 wieder zu Kurköln.
Der einstige Portalstein des Haupteingangs der Pfalz
Kaiserwerth 0071702 brach der Spanische Erbfolgekrieg aus. Der kölnische Kurfürst Joseph Clemens stellte sich wieder auf die Seite Frankreichs und machte sich so den Herzog von Jülich-Berg, Johann Wilhelm II. (auch Jan Wellem genannt), seines Zeichens Kurfürst von der Pfalz und Erbtruchsess des Deutschen Reiches, zum Feind. Im Frühjahr kam es zur Belagerung durch Truppen Brandenburgs, der Niederlande und Englands, die Kaiserswerth am 15. Juni 1702 einnahmen. 12.000 Kanonenschüsse hatten ihre deutlichen Spuren hinterlassen: Beinahe alle Häuser in der Stadt waren zerstört, die Pfalzanlage erneut stark beschädigt. Auf Befehl Johann Wilhelms II. wurde diese geschleift und am 9. August gesprengt. Dieser Sprengung fiel auch der mächtige Bergfried zum Opfer, die Landseite der Anlage war danach vollkommen zerstört. Bei Niedrigwasser sind heutzutage noch große Mauerwerksbrocken im Kiesbett am Flussufer sichtbar.
Der mächtige Portalstein, der als Türsturz über dem Haupteingang am Klever Turm eingemauert war, wurde als Kriegsbeute nach Düsseldorf gebracht und 150 Jahre lang im Hof des dortigen Schlosses Benrath aufgestellt. Heute befindet er sich wieder auf dem Gelände der Kaiserpfalz. Kaiserwerth 009Seine lateinische Inschrift lautet auf Deutsch: „Im Jahre 1184 nach der Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus hat Kaiser Friedrich das Reich mit dieser Zierde vermehrt, gewillt, die Gerechtigkeit zu festigen und auf dass überall Friede herrsche.“
Durch den Frieden von Rastatt aber fiel Kaiserswerth 1714 wieder an das Kurfürstentum Köln zurück. Im Jahr 1838 erfolgte dann die Übernahme der Kaiserpfalz durch die Stadt Kaiserswerth. Ein Hochwasserdamm verläuft mitten durch die Pfalz.
Die verbleibenden Ruinen dienten fast zwei Jahrhunderte lang als Steinbruch für die Stadthäuser, so dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Ostseite der Anlage bis auf die Grundmauern abgetragen war. Im Jahr 1884 wurde durch den Bau eines Hochwasserdamms, der quer durch das Pfalzgelände verlief, weitere Bausubstanz zerstört. Der damalige Provinzialkonservator Prof. Paul Clemen begann 1899 mit Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten, die bis 1908 andauerten. Danach fiel die Ruine wieder in einen Dornröschenschlaf. Während des Dritten Reichs diente die Pfalz als nationale Gedenkstätte, ehe sich in der Zeit von 1967 bis 1974 erneut Sicherungsarbeiten anschlossen.
Kaiserwerth 015In der Zeit des Nationalsozialismus diente die Pfalzruine als regelmäßiger Treffpunkt der Düsseldorfer Hitlerjugend (HJ), die dort Propagandaveranstaltungen und nächtliche Fackelilluminationen durchführte. Die HJ-„Ehrenstätte“ wurde schon 1933 durch Baldur von Schirach eingeweiht. Es gab dort eine Gedenktafel für 21 getötete Hitlerjungen sowie eine „ewige“ Schlageter-Flamme im Gedenken an den Freikorpskämpfer und rechtsextremen Saboteur Albert Leo Schlageter.
1958 nutzte der französische Maler Georges Mathieu die Kulisse der Kaiserpfalz für eine Kunstaktion namens Die Entführung Heinrichs IV. durch den Erzbischof Anno von Köln aus der Kaiserpfalz zu Kaiserswerth: Assistiert durch Hans Peter Reuter, der ein rotes Kissen mit Malerpinseln trug, schritt er, gekleidet in einem roten Mantel, im Morgenrot feierlich durch die Ruine der Pfalz. Anschließend warf er die Pinsel vom höchsten Punkt der Ruine aus in den Rhein. Dokumentiert wurde die Aktion durch den Fotografen Charles Wilp.
 

Quelle in Auszügen Wikipedia 

 

Folderup 32 - weitere Bilder finden Sie in unserer Bilder-Galerie - hier klicken!
 

Bewertungen       Anmerkung:

Burganlage:  Nicht bewertet      

Fazit: Nicht bewertet

Logistik:  Nicht bewertet      
Eignung für Veranstaltungen:  Nicht bewertet      
         
         
         

Legende:
Stern fullStern leerStern leerStern leerStern leerStern leer - sehr gut Stern fullStern leerStern leerStern leerStern leerStern leer - befriedigend Stern fullStern leerStern leerStern leerStern leerStern leer - mangelhaft
Stern fullStern leerStern leerStern leerStern leerStern leer - gut Stern fullStern fullStern leerStern leerStern leerStern leer - ausreichend Stern fullStern leerStern leerStern leerStern leerStern leer - ungenügend
           

  

QR-Code

Zufallsbild aus der Galerie

© Designed by Pagepixel