Burgruine Landskron

Abseits der großen Touristenstrassen liegt versteckt im malerischen Landgrabental, etwa 25 km südlich von Anklam eine der schönsten Burganlagen Pommerns.

– Die Burgruine Landskron –

An der Stelle einer alten Sumpfburg, wahrscheinlich schon aus der slawischen Zeit baut sich Ulrich von Schwerin II. 1576 bis 1579 einen neuen Herrensitz, nahe der wüsten Feldmark Damerow.

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Burgruine Landskron-008Die Grafen von Schwerin gehörten zu einen der ältesten Grafengeschlechter Pommern. Sie waren mit Heinrich dem Löwen ins Land gekommen. Ein Teil der weitverzweigten Familie siedelte sich im südlichen Teil des heutigen Landkreises Vorpommern/Greifswald an.
Einige der ehemaligen Herrensitze sind heute noch gut erhalten und werden zum Teil für  touristische Zwecke genutzt. Andere stehen in der Landschaft als malerische Ruinen, wie Putzar oder Landskron.

Durch die Ansammlung der Schloß- und Burganlagen in dieser Region am Landgraben spricht man heute auch vom „ Grafenwinkel“.
Eine der wichtigsten Anlagen steht in Spantekow. Die Wasserburg Spantekow ist die größte Niederungsfestung im norddeutschen Raum. Sie wurde 1558-67 als Stammsitz der Familie von Schwerin im Stile der Renaissance durch Ulrich von Schwerin I erbaut.
Nur ein paar Jahre später erbaute sich Ulrich von Schwerin II die Feste Landskron im sumpfigen Gebiet des Landgrabens dicht an der Grenze zu Mecklenburg .

Burgruine Landskron-011Ein baumbestandener etwa 2km langer Weg führt von Janow ind südlicher Richtung dorthin. Prachtvolle Stileichen und Eschen verdecken die Anlage fast völlig. Aber wer den Weg geschafft hat und den Hof der mächtigen Anlage betritt, dem bietet sich ein malerisches Bild, man fühlt sich zurück versetzt in eine mystische Welt.
Der Name hat im Verlauf der Geschichte gewechselt. Zunächst nannte Ulrich von Schwerin seine Burg „Landeskron“, aber das erregte Missfallen am Hofe. Deshalb findet man später die Bezeichnung „Lanzkron“ mit der Lanze erworben . der Name „Landskron „ hat sich dann durch gesetzt.

Auf dem gut erhaltenen Wall kann man die gesamte Burg umwandern und an den Resten des Hauptgebäudes etwas von der Pracht früherer Jahre erahnen.

Von den ehemals 4 Gebäuden der Schlossanlage sind heute noch drei gut erkennbar.
Das eigentliche Schloss erstreckt sich in der Hauptrichtung genau von Ost nach West und ist 25mBurgruine Landskron-030 lang und 15m breit. 4Ecktürme säumen das Gemäuer. Ihre Höhe läßt erahnen, dass das Haupthaus früher dreigeschossig war.
Die Burg wurde durch mehrere Kamine beheizt und der Rauch über Abzüge nach außen geleitet.

Der jetzt überdachte Turm war der „Hungerturm“,dort wurden Gegner festgehalten, bis ein entsprechendes Lösegeld gezahlt wurde.
Eine Zugbrücke führte vom Haupthaus auf den Burghof mit Pferdestall, der Kapelle und dem Knappenhaus.

Die mit Wallanlagen ,Wassergraben und Feldsteinmauer umgebene Anlage weist auf die wehrhafte Befestigung der Burg Landskron. Hartnäckig hält sich auch heute noch die Behauptung , dass die Bewohner Raubritter waren und sich ihr Vermögen durch die Ausraubung der Handelsreisenden erworben haben.

Burgruine Landskron-086Aber die Pracht der Burg hielt nicht lange, bereits im 30-jährigen Krieg stark geschädigt , kamen Misswirtschaft und schlechte Wirtschaftsführung durch die Nachfolger von Ulrich von Schwerin hinzu und die Burg verfiel. Bereits 1661 beklagte der Pastor von Iven, das die Kapelle auf dem Burggelände zunehmend verfiel.

Also hatte die glanzvolle Zeit der Feste Landskron bereits nach knapp 100 Jahren ein Ende gefunden. Deshalb verlegte Philipp von Schwerin 1699 seinen Wohnsitz in das nahegelegene Rehberg. Landskron blieb sich selbst überlassen. Aber vergessen wurde die malerische Anlage nie.

Anfang des 20. Jahrhundert wurden auf dem Burggelände alljährlich Missionsfeste durchgeführt. Viele Menschen der Umgebung nutzten und nutzen die Anlage zu Ausflügen und Entspannung.
Deshalb entstand 1852 auf dem Gelände noch einmal ein viertes Gebäude – der Burgkrug.

Burgruine Landskron-087Der Inhaber war nicht nur für die Betreuung der Gäste zuständig, sondern auch für die Pflege der Burgruine. Bis Anfang der 70er-Jahre war er bewohnt. Aber anders als die trutzigen  Mauern der eigentlichen Burg verschwand der Burgkrug innerhalb kurzer Zeit. Nur das Fundament läßt erahnen wo er einst gestanden hat.
Nach 1945 wurde nicht mehr viel für die Burg getan. Zwar zog sie immer wieder viele Gäste aus der Umgebung an, jedoch der weitere Verfall, teilweise mutwillige Zerstörungen und Natur selbst trugen dazu bei, dass die Attraktivität verloren ging.

1995 startete mit Hilfe von staatlichen Fördermitteln und ABM-Kräfte ein großes Projekt zu Rettung der Burg. Die Brücke wurde neu gebaut, Gefahrenquellen im Mauerbereich beseitigt und das gesamte Gelände gepflegt. Auch der Hungerturm erhielt seine Überdachung. Heute kann man ihn über eine Treppe erklimmen und hat von oben den wohl schönsten Blick auf die Reste der Burg.

 

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Bewertungen       Anmerkung:

Burganlage: Stern fullStern fullStern fullStern fullStern fullStern full      
  • keine störenden Dinge der Neuzeit
  • Holz, Wasser, Toiletten nicht stationär vorhanden
  • Brunnen im Bau

Fazit: Die Burgruine ruft förmlich zur mittelalterlichen Belebung

Logistik: Stern fullStern fullStern fullStern emptyStern emptyStern empty      
Eignung für Veranstaltungen: Stern fullStern fullStern fullStern fullStern fullStern full      
         
         
         

Legende:
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