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Burgen im Ordensland Preussen-Teil 2 Johannisburg

                    Burgen im Ordensland Preussen   Teil 2   Deutscher Orden  Johannisburg ( Pisz)    Deutschordensburg Pflegersitz IMG 1729

Regnerischer Ausflug in das heute verschlafene Johannisburg. Damals zu Ordenszeit pure richtige Wildnis, heute ein kleines Städtchen mit einem Marktplatz, Wasser und Brücken und einer schönen einfachen Kirche. Aber …… ich habe die Reste der Burg nach großer Mühe nicht gefunden. Die letzten Bilder sind auf 1957 datiert, die Vermutung liegt nahe … die Burg ist komplett geschliffen. Vorhandene alte Bilder/Zeichnungen werde ich zur Ansicht hier einfügen. So ist die letzte Burg auf meiner schönen Entdeckungsreise nicht mehr vorhanden. Nun bleibt noch an den Ort der Orte zu verlegen. Tannenberg/Grunwald. Demnächst hier.

 

 

Johannisburg war eine der großen Grenzburgen des Deutschen Ordens in der Wildnis, errichtet in weitgehend unbesiedeltem Gebiet. Sie wurde über einem regelmäßigem Grundriss erbaut, besaß jedoch keine hohen Burhghäuser, sondern nur langgestreckte zweigeschossige bauten, die äußerlich wenig spektakulär wirkten. Von der Burg ist heute nichts mehr zu sehen, doch haben sich Zeichnungen des niederländischen Festungsbaumeisters Nikolaus de Kemp von 1602 erhalten, die den damaligen Zustand genau dokumentieren.IMG 1726

Die Hauptburg besaß einen U-förmigen Grundriss mit einem langen und zwei kurzen Flügeln, wobei sich in dem kurzen Südflügel die Kapelle befand. Die Mitte der Westseite nahm ein großes Torhaus ein und in der Nordwest-und Südost Ecke standen zwei durch Herzog Albrecht 1561 errichtete Bollwerke. Die Burg war von einem breiten, durch Palisaden eingefassten Wassergraben umgeben, der sich nach Osten in den Galindefluss öffnete und nach Norden an ein Morastgebiet anschloss. Die Ansicht von 1602 gibt uns auch einen bemerkenswerten Einblick in die Burgsiedlung, bestehend aus einigen Holzhäusern und einer noch nicht fertiggestellten Holzkirche. Große Teile der lagen aber damals noch brach, ein Beleg dafür, wie mühsam es war, an diesem abgelegenen Platz einen kleine Stadt ins Leben zu rufen.

IMG 1728Johannisburg wurde 1345 durch Hochmeister Heinrich Dusemer gegründet. Die Burg lag in der weitgehend unbewohnten Wildnis nahe der Grenze zu Litauen. 1361 und 1366 belagerten Litauer Johannisburg, deren Besatzung sich in den Dansker retten musste. Vor der Burg siedelten sich keine Kaufleute und Handwerker an, sondern nur eine kleine Gruppe von Menschen, die in der Land-und Waldwirtschaft tätig waren. 1367 verlieh Ulrich Fricke, Komtur von Balga, den Einwohnern vor der Burg eine Handfeste über die Ausübung von Fischerei ,Jagd und Beutnerei. Die Errichtung der steinernen Burg erfolgte vermutlich um 1370/90. Zumindest einmal sah Johannisburg eine Reihe hoher Gäste in dem abgelegenen Pflegersitz., denn 1392 wurde dort ein Ehrentisch abgehalten. Der Ehrentisch war eine in Europa einzigartige festliche Institution bei der am Beginn einer Litauerreise die vornehmsten Gäste in der Rangordnung ihrer ritterlichen Ehre vom Hochmeister geladen wurden. Beim Johannisburger Ehrentisch erhielt Apollinarius Fuchs aus Franken, Bannerträger des St. Georgsbanner, den würdigsten Sitz. Hochmeister Ludwig von Erlichshausen beabsichtigte 1451 die Umwandlung der Burgsiedlung in eine Stadt und verlieh dieser einen großzügige Handfeste. Die Pläne ließen sich jedoch zunächst nicht umsetzen. Auch der Entwurf des niederländischen Baumeisters Nikolaus de Kemp für eine große Festungsanlage kam nicht zu Ausführung. Erst 1645 wurde die Burgsiedlung zur Stadt erhoben. Nach Kriegszerstörungen 1945 trug man die Ruinen der Burgmauern bis 1962 fast restlos ab. 

Quelle: 

(Quelle :Handbuch zu den Deutschordens-und Bischofsburgen in Ost-und Westpreussen  -Christopher Herrmann , Michael Imhof Verlag  2015 ( gekürzt)

Michael P. von Pomerania Pomerania Adler

 Zur kleinen Bildergalerie gehts .. hier : Burgen im Ordensland Preussen Teil 2 Johannisburg

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