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Burgen im Ordensland Preussen Teil 2 Lötzen

                         Burgen im Ordensland Preussen Teil 2 Deutscher Orden  - Lötzen  Deutschordensburg ( Gizycko) Pflegersitz 

IMG 7303Sommerlicher Ausflug in den heutigen Urlaubsort Lötzen. Damals zu Ordenzeit pure Wildnis , erholen sich heute hier die polnischen Menschen, führen ihre Yachten aus , schlendern an der Uferpromenade und essen das leckere Eis. Ja, Lötzen ist ein reiner Urlaubsort, im Sommer mit viel Trubel und Geschäftigkeit. Es ist alles schon hergerichtet und lädt zu einem Besuch ein. Vergleichbar vielleicht mit Waren Müritz oder Usedom im Kleinformat und Süßwasser. Von der Burg ist das Haupthaus noch zu besichtigen das jetzt einen 4 Sterne Bunker beherbergt. Wahrlich nett in Szene gesetzt, naja ich persönlich mag das nicht. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich. Das ist nun die vorletzte Burg meiner Reise auf den Spuren des Deutschen Ordens. Damit die letzte Burg, welche auch bildlich zu erfassen war. Danach schließe ich meine Reisebeschreibung mit Johannisburg. Da wurde mir schwer ums Herz. Bleibt schön neugierig. 

 

 

 

 

 

Lötzen gehörte zu einer weit in die Wildnis vorgeschobenen Burgenkette, die die östlichen Territorien des Ordensstaates sichern sollte. Anders als im Pruzzenland üblich, ordnete man in Lötzen das Burghaus in der Mitte des Hofes an, der von einer heute nicht mehr erhaltenen Ringmauer umgeben war.

IMG 1725

IMG 7304Nur die Ordenshäuser in Lyck und Jaschinnitz besaßen ähnliche Anlagen. Das 21,5 m lange und 14,5 m breite Haupthaus ist ein dreigeschossiger, unterkellerter Bau mit Strebepfeilern an den Kanten, ein äußerst seltenes Element in der preußischen Burgenarchitektur. Die Schmalseiten werden von Renaissancegiebeln bekrönt, die von einem Umbau aus dem 16. Jahrhundert stammen. Um 1335/40 ließ Hochmeister Dietrich von Altenburg die Burgen Lötzen und Angerburg errichten und teilte Verwaltung der Wildnisgebiete zwischen den beiden Pflegersitzen auf. 1365 eroberten und zerstörten die Litauer unter Führung von Kynstute die erste hölzerne Burg, die wohl bald darauf in Stein neu erbaut wurde.IMG 7303IMG 7305Ein Inventar von 1420 nennt folgende Räume: Keller, Küche, Brauerei, Rüstkammer und Wehrgeschoß. Während des 13-jährigen Krieges wurde die Burg beschädigt. 1560 und 1614 erfolgten Umbauten im Renaissancestil, damals entstanden auch die heute noch vorhandenen Giebel. 1644 errichtete man Flügelbauten entlang der Ringmauern. Im 19. Jahrhundert kam es zu mehreren Umbauten im Inneren des Haupthauses und auch zum Abriss der Flügelbauten sowie der mittelalterlichen Ringmauer. Nach leichter Beschädigung 1945 erfolgte eine Wiederherstellung des Haupthauses und nach 1957 richtete man auf dem Burggelände ein Hotel ein, später kam es jedoch wieder zum Leerstand. Nachdem ein Teil der Burgmauer 2008 eingestürzt war, erfolgte 2009/11 ein Umbau zur Nutzung als Hotel. Im diesem Zusammenhang errichtete man neue historisierende Flügelbauten rings um das alte Burghaus.

IMG 1724Michael P. von Pomerania Pomerania Adler       

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(Quelle :Handbuch zu den Deutschordens-und Bischofsburgen in Ost-und Westpreussen ,Christopher Herrmann , Michael Imhof Verlag  2015 (gekürzt)

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